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Georg Salter

Buchdesigner in Berlin, 1922 - 1934

1921. Salters erster Schutzumschlag

Veröffentlicht am 05.11.2016

Noch während er hauptberuflich als Bühnenbildner arbeitete, unterstützte Georg Salter seine Familie zunehmend bei Buchdesign und Werbung für den Verlag "Die Schmiede".  Seine frühesten buchgestalterischen Arbeiten sind teils deutlich vom seinerzeit herrschenden Expressionismus geprägt und mit einiger Fantasie auch als Theaterkulissen denkbar. Sie betrafen zum Beispiel Joseph Roths ersten Roman "Hotel Savoy" (1924), Yvan Golls Sammelband "Der Eiffelturm" (1924) oder Hermann Kasacks Erzählung "Die Heimsuchung" (1922). Die Neuauflage der "Heimsuchung" galt bislang als Salters erstes Werk. Nun ist indes vor kurzem der signierte Umschlag zu einem Notendruck aufgetaucht, den Salter bereits 1921, mit 24 Jahren, entworfen hat. Das Werk erschien nicht im Verlag "Die Schmiede", sondern im Selbstverlag von Norbert Salter, und ist damit ein weiteres Beispiel für die tatkräftige Unterstützung der Musikagentur und die enge Verbundenheit mit der Welt des Vaters.

Der jüdische ungarisch-österreichische Komponist Michael Krasznay-Krausz, dessen Oper "Die Tänzerin" Norbert Salter publizierte, könnte ein Freund des Vaters bzw. der Familie aus Wiener Tagen gewesen sein. Er verlegte sich später zunehmend auf leichte Musik, komponierte populäre Operetten und Schlager und lebte Anfang der 1930er Jahre einige Zeit auch selbst in Berlin. "Die Tänzerin" scheint nicht aufgeführt worden zu sein; und die Partitur ist so selten, dass Salters Premiere als Buchkünstler nur allzu leicht vergessen werden konnte. Er selbst dürfte ihr auch kaum Bedeutung beigemessen haben. Erwähnt hat er sie jedenfalls an keiner Stelle.