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Georg Salter

Buchdesigner in Berlin, 1922 - 1934

Blau und Orange. Georg Salters bevorzugtes Farbenpaar

Veröffentlicht am 14.09.2014

Eine von Salters meistbewunderten Eigenschaften ist seine ungeheure Vielseitigkeit. Bei seinen Schutzumschlägen zeigte er sich als begnadeter Kalligraph, konnte aquarellieren und zeichnen, durchaus aber auch einige überzeugende Fotoillustrationen vorweisen. In der Farbwahl folgte er in erster Linie Inhalt und Stimmung des jeweiligen Buches, jedoch ist insgesamt eine Vorliebe für die kraftvollen und dynamischen Komplementärfarben Blau und Orange unverkennbar. Da sich Komplementärfarben in der Leuchtkraft wechselseitig steigern, werden sie oft in der Werbung genutzt. Georg Salter bediente damit exakt die Wünsche seiner Auftraggeber. "Für Salter ist der Schutzumschlag mit die stärkste Waffe im gegenseitigen Konkurrenzkampf des Verlagswesens", stellte schon 1930 der Fachjournalist Eberhard Hölscher fest. "Ein guter Schutzumschlag darf nicht banal sein, er muß im Schaufenster wirken. Er muß auffallen."

Die blau-orange Bildergalerie ließe sich noch um weitere Beispiele verlängern. Wie einige Abbildungen zeigen, findet man den Komplementärkontrast auch bei Einbänden und Verlagsanzeigen. Auf Schutzumschlägen, denen die hauptsächliche Werbefunktion zukam, ist er indes am häufigsten. Andere Komplementärkontraste wie Rot-Grün nutzte Salter kaum. Blau und orange in wechselnden Tönungen - davon war er offensichtlich besonders überzeugt.