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Georg Salter

Buchdesigner in Berlin, 1922 - 1934

Ein Buch reicht bis zum nächsten. Die Reihe "Junge Kunst" 1930/31

Veröffentlicht am 30.08.2015

Mit der Veränderung des 1907 gegründeten Verlags "Klinkhardt & Biermann" von Leipzig nach Berlin, erhielt Georg Salter 1930 den Auftrag zum Redesign der bekannten Buchreihe "Junge Junst". Die Sammlung bibliophiler Bändchen zur zeitgenössischen europäischen Avantgarde war 1919 gegründet worden und hatte bereits zahlreiche Porträts bedeutender Künster von prominenten Autoren hervorgebracht. Für den Halbleineneinband mit wechselnder Rückenfarbe wählte Salter auf dem Vorderdeckel jeweils ein einheitliches Signet aus den beiden Anfangsbuchstaben des Reihentitels, wobei die Farbe der einzelnen Buchstaben verschieden war und die des ersten Buchstabens in der Regel vom zweiten Buchstaben des vorherigen Titel übernommen wurde. Daraus ergibt sich eine zusätzliche grafische Klammer, die den Charakter der Bücher als Reihentitel unterstreicht. Während seiner Tätigkeit für die aktuellen Neuerscheinungen bearbeitete Salter auch Einbände für in dieser Zeit notwendige Neuauflagen (z.B. Nr. 2 und 25/26).

Für den Band über Van Gogh sind zwei verschiedene  Schutzumschläge bekannt, wovon einer zweifelsfrei Salter zuzuordnen ist. Ob alle Bände Umschläge hatten und ob diese ebenfalls gleichförmig gestaltet waren, ließ sich bislang nicht ermitteln.

Die abgebildeten Bände findet man nicht selten auch mit einfarbigen Signets. Auch die Farbtöne der verwendeten Pappen können abweichen. Ich gehe davon aus, dass es sich hier nicht um gezielte Varianten des Designers handelt, sondern um Nachlässigkeiten bzw. aus fehlendem Material resultierende Unzulänglichkeiten bei den Druckereien. Einen vollständigen Gesamtüberblick über sämtliche Varianten zu erarbeiten, bleibt eine Aufgabe.

Im Rahmen eines Eigentümerwechsels hat der Verlag die Reihe "Junge Kunst" 2012 wiederbelebt - fast 100 Jahre nach deren Gründung.